24 Stunden in Travemünde

April 22, 2015 von Michelle - Ein Kommentar
Travemünde Strand

Aus der Großstadt flüchten. Die Hektik samt Baustellenlärm und Autogehupe hinter sich lassen und nur den Moment genießen. Meiner Meinung nach sollten wir alle, die im Dschungel der Großstadt leben, genau das viel öfter tun. 24 Stunden reichen schon aus, um den Stress des Alltags zu vergessen und zu merken, dass es sich dabei eher um viel Lärm um nichts handelt. Ich spreche aus Erfahrung. Inwiefern? Naja, am letzten Donnerstagmorgen setzten wir uns kurzerhand ins Auto und fuhren von Hamburg nach Travemünde, einem kleinen Örtchen an der Ostsee, nahe Lübeck. Das Motiv: entspannen, vergessen, genießen. Das Credo: Tue all das, worauf Du Lust hast – und sonst nichts. Absolut gar nichts.

11 Uhr: Einchecken im „A-ROSA Travemünde“

Prächtig und eindrucksvoll wirkte das A-ROSA Travemünde, als wir die Einfahrt entlangfuhren und den Wagen direkt davor abstellten, um unser Mini-Gepäck (Frauen verstehen darunter zwei bis fünf Taschen 😉 ) auszuladen. Und auch im Inneren wurden wir nicht enttäuscht. Weder vom Interieur, noch vom Service an der Rezeption. Autoschlüssel abgegeben, Zimmerschlüssel entgegengenommen – der Ein-Tages-Urlaub konnte beginnen. Unser Zimmer befand sich im vierten Stock des Neubaus und bot genau das, was ich mir am meisten gewünscht hatte: Meerblick. Jackpot! Aber auch sonst war das Zimmer tip-top. Das Bad war zeitgemäß und clever aufgeteilt, der Balkon großzügig, die Matratzen gemütlich. Schreibtisch und TV haben wir gekonnt ignoriert. Das gehörte schließlich zu unserem Plan.

Kurhaus A-ROSA

Eingangsbereich / Neubau A-ROSA

Zimmer A-ROSA Travemünde

Badezimmer A-ROSA Travemünde

Zimmerausblick A-ROSA Travemünde

12 Uhr: Strandspaziergang

So breit wie ein Fußballfeld ist der Kurstrand von Travemünde mittlerweile. Und er wächst ständig weiter. Es heißt, dass in jedem Jahr mehr als ein Zentimeter dazukommt. Wie kann das sein? Vom „Brodtener Steilufer“ (Steilküste, Lübecker Bucht) wird kontinuierlich neuer Sand angespült. Vielleicht wird Travemünde in der Zukunft ja zum neuen Sankt Peter-Ording? Wer weiß. Die Kurpromenade wurde 2012 neu gestaltet und lädt zum Flanieren ein. Am nächsten Morgen (nach dem Frühstück und vor unserer Abfahrt) sind wir noch ein Stück weiter gelaufen. Hinter dem Kurstrand gibt es außerdem einen Hundestrand und das Brodtener Steilufer.

Kurstrand Travemünde

Kurstrand Travemünde

Kurstrand Travemünde

14 Uhr: Bestes Fischbrötchen in Travemünde

Entlang der Kurpromenade, vorbei am ältesten Leuchtturm Deutschlands gelangt man zum alten Fischereihafen. Und dort haben wir es gefunden: das beste Fischbrötchen in Travemünde. Im „Pegelhäuschen“ werden die typisch norddeutschen Snacks frisch für jeden Gast zubereitet. Das Brötchen ist knusprig, der Fisch frisch und saftig und die Remoulade einfach grandios. Schön ist auch, dass rund um das kleine Fischerhäuschen Strandkörbe und gepolsterte Bänke bereitstehen, um die Hafenromantik zu genießen. Unser Lieblingsplatz: die Nische direkt hinterm Pegelhäuschen. Dort hat man die schönste Aussicht.

Pegelhäuschen Travemünde

Fischbrötchen im Pegelhäuschen Travemünde

Alter Fischereihafen Travemünde

15 Uhr: Bummel durch die Vorderreihe

Nach dem Fischbrötchen-Snack hatten wir noch Lust auf etwas Süßes. Bitte erinnert Euch an unser Credo: Wir erlauben uns alles, worauf wir Lust haben. Also, noch ein extragroßes Eis. Beim gemütlichen Bummel durch die Einkaufspassage von Travemünde (genannt „Vorderreihe“) stoppten wir also erneut. Im „Eiscafé Venezia“ gönnten wir uns jeweils zwei Kugeln. Das Eis wird selbstgemacht und basiert auf alten, original italienischen Rezepten. Große Empfehlung. Danach schlenderten wir wohl gestärkt in Richtung Hotel und freuten uns schon auf den Spa-Bereich des A-ROSA.

17 Uhr: Wellness im SPA-ROSA

Bauchpinselei wollten wir. Bauchpinselei bekamen wir. Der Spa-Bereich des A-ROSA Travemünde ist wirklich klasse und für Wellness-Fans absolut zu empfehlen. Das SPA-ROSA umfasst rund 4.500 m². Darin enthalten sind etwa eine 540 m²-Meerwasser-Poolanlage (hoteleigene Meerwasseranbindung), mit Innen- und Außenbereich. Da ich das Schwimmen so sehr liebe, insbesondere im Meer, war der Poolbereich mein absolutes Highlight. Am liebsten wäre ich Tag und Nacht durchgeschwommen. Integriert sind zudem Thalasso-Anwendungen, zum Beispiel in Form von Hydromassagen im Salzwasserbad oder der Jetdusche.

Die Saunalandschaft ist vielseitig: finnisch, Bio, Himalaya-Salzsauna, Familiensauna oder Eukalyptus- und Zitrus-Dampfbad. Es gab sogar einen Cranberry-Aufguß. Ich bin eigentlich kein Sauna-Liebhaber, aber in so einem Wellnesstempel macht auch das Schwitzen richtig Laune. Nach dem Saunagang ist die Haut gereinigt und man fühlt sich sofort vitaler. An der Vitalbar haben wir uns zwischendurch einen frischgepressten Saft gegönnt. Eine Apfel-Karotte-Ingwer-Mischung. Lecker!

Wer sich noch exklusiver verwöhnen lassen möchte, kann zusätzlich eine Körper- oder Gesichtsanwendung buchen, etwa Massagen, Körperpeelings, Kosmetik oder Ayurveda. Auch eine Wasserschwebeliege und ein orientalischer Hamam sind vorhanden. Es gibt sogar einen Kérastase Haarsalon. Der Fitnessbereich ist großzügig.

Außerpool SPA-ROSA Travemünde.

Vitalsaft und Entspannung im SPA-ROSA Travemünde

20.30 Uhr: Abendessen im Wintergartenrestaurant A-ROSA

Insgesamt gibt es drei Restaurants im A-ROSA Travemünde: das Spitzenrestaurant „Buddenbrooks“, die „Weinwirtschaft“ und das „Wintergartenrestaurant„, in dem wir unser Abendessen einnahmen. Die Vorspeisen wurden am reichhaltigen Buffet präsentiert, die Hauptspeisen an zwei großen Kochinseln live zubereitet. Am Abend kann hier von 18 bis 21 Uhr gespeist werden. Mein Tipp: lieber früher als später zum Abendessen gehen. Wir hatten leider das Pech, dass es um 20.30 Uhr kaum noch frische Hauptspeisen gab. Der Tafelspitz war kalt und wurde nicht ein weiteres Mal zubereitet. Das war ein kleiner Minuspunkt. Das Interieur ist hell und freundlich. Weiße Korbstühle und rustikale Holztische tragen zum gemütlichen Landhausstil bei. Im Sommer kann man auf der schönen Sonnenterrasse dinieren.

Das Frühstück wird ebenfalls im Wintergartenrestaurant eingenommen. Hier war alles perfekt. Das Obst war frisch, die Brotauswahl groß und an der Kochinsel bereiteten zwei Köche Eierspeisen nach den Wünschen der Gäste zu. Mein Omelette war sehr schmackhaft. Etwas schade fand ich es, dass ich nicht mehr in den Genuss der kleinen Mini-Pancakes gekommen bin. Mein Magen war einfach schon zu voll 😉

Ab 21.30 Uhr: Jazz und Wein in der Fusion Bar

Den Abend ließen wir bei einem Glas Sauvignon Blanc (oder besser: zwei) an der „Fusion Bar“ im Foyer des Hotels ausklingen. Wir hatten das Glück, dass an diesem Abend eine wunderbare Jazz-Künstlerin am Flügel saß und ihre eigenen Interpretationen von Alica Keys oder Pharrell Williams Songs zum Besten gab. Ihren Namen werde ich mir merken: Sirin Esinsel.

Fazit: Travemünde-Kurzurlaub

Es war wunderbar in Travemünde. Das Hotel, das Essen, der Wellness-Bereich und das sonnige Wetter – das alles hat dazu beigetragen, dass wir hochentspannt mit rosigen Wangen und leicht gebräunter Haut zurück nach Hamburg fuhren. Wir kommen bestimmt wieder. Ganz spontan. Auf einen Tag. Oder zwei.

Wo und wie könnt Ihr am besten entspannen und dem Rummel der Stadt entfliehen?

Alles Liebe

Eure Michelle

Travemünde Kurstrand