
Irgendwie kann Urlaub ganz schön anstrengend sein. Dabei wollen wir doch eigentlich nur eines, und zwar ganz dringend: eine entspannte Zeit, abseits des Alltags. Den Ballast abwerfen und den Urlaub gedankenlos genießen? Das ist gar nicht mal so leicht. Ein Faktor, der uns genau das heutzutage immens erschwert sind Instagram-Bilder oder -Stories. Auch wir speichern uns dort Bilder ab, mit dem Vermerk „Muss ich unbedingt auch mal sehen“. Doch dabei schlummert in uns auch immer ein klitzekleiner innerer Zwiespalt. Denn wir wissen, dass diese Bilder uns Illusionen von scheinbar vollendeten Urlauben vermitteln. Und nicht nur das. Sie geben uns das Gefühl, dass auch unser Urlaub perfekt werden muss. Ideal durchgeplant und mit der Kamera für die Freunde festgehalten. Doch für wen tun wir das alles eigentlich? Richtig. Eigentlich für uns selbst, nicht wahr? Ist es nicht ein Widerspruch in sich, Entspannung und Glück planen zu wollen?
Heute möchte ich einfach mal meine Gedanken zu diesem Thema mit Euch teilen. Was denkt Ihr dazu? Macht Ihr mit beim großen Reise-Erwartungsdruck? Oder bewegt Ihr Euch genau in die andere Richtung?
Alles Liebe,
Michelle
Easy bleiben: Urlaub ohne Stress
Ruhe und Entspannung kann man nicht planen. Deshalb nehme ich mir eines für meine nächsten Reisen ganz besonders vor: Treiben lassen und den Moment genießen. Das habe ich in den letzten Jahren zwar schon häufig getan, jedoch schlummert in mir auch ein kleiner Ich-plane-gern-alles-und-überlasse-nix-dem-Zufall-Nerd. Ich möchte in Zukunft auch mal weniger nachdenken, wenn ich in einem anderen Land bin. Mich richtig locker machen beim Reisen. Ich denke, jeder sollte für sich die richtige Mischung finden. Den einen entspannt es, alles genau zu planen. Den anderen stresst es zu sehr. Und genau darum geht es doch auch: Wir sollten uns beim Reisen treu bleiben. Und uns nicht von Erwartungen anderer beeinflussen lassen. Bei der Planung sowie auch bei der Wahl unseres Reiseziels.
Reiseziel nach Bauchgefühl wählen
Meistens ist unser Alltag so durchgetaktet, dass Instinkte unterdrückt werden. Doch vor dem Urlaub lohnt es sich, mal aufs Bauchgefühl zu hören. Wohin wolltet Ihr schon immer mal reisen? Welches Bedürfnis habt Ihr gerade (Entspannung oder Action)? In vielen Fällen handelt es sich dabei vielleicht nicht unbedingt um trendige Reiseziele, die gerade in aller Munde sind. Und das ist doch total okay. Ihr wollt zum zehnten Mal nach Los Angeles? Solange es Euch guttut, ist alles erlaubt. Auch ein Urlaub an der Ostsee 😉 Denkt nicht so viel darüber nach, wer gerade in welchen Hotspots unterwegs ist und was die anderen denken, wenn Ihr keine fancy Reise plant. Nur, wenn man eine Reise auch fühlt, kann sie großartig werden.
Dem Listenwahn entkommen
Ich selbst schreibe mir gerne vor dem Urlaub eine Liste mit Dingen, die ich sehen möchte oder Plätzen, die sich lohnen. Das werde ich auch so beibehalten. Das ist mein Wesen. Ich habe gerne Sicherheit. Jedoch möchte ich den Gedanken über Bord werfen, alles auf dieser Liste auch abhaken zu müssen. Manchmal kommt einem eben ein Regenschauer in die Quere oder ein Sonntag, an dem ein bestimmtes Geschäft geschlossen hat. Macht doch nichts! Listen können uns auch blockieren, weil alles perfekt sein muss. Meistens ist es eh am besten, wenn man sich in einer Stadt einfach treiben lässt. So findet man die schönsten Plätze, Läden und Restaurants. Per Zufall. Und sind wir mal ehrlich: Gehypte Foto-Spots wie etwa eine stylische Streetart-Wand á la Wynwood Miami sind meistens total überlaufen. Wer zur Hölle will sich für ein Foto vor einer rosa Wand in eine Schlange zum Warten anstellen? Sophia und ich sind uns da einig: Wir jedenfalls nicht!
Verschleierte Sicht durch die Linse
Versteht mich nicht falsch: Ja, wir veröffentlichen auf unseren Kanälen auch regelmäßig hübsche Reisefotos und ich habe auch Freude daran, schöne Reisemomente festzuhalten. Jedoch ist mir aufgefallen, dass sich spezielle Momente viel besser wahrnehmen lassen, wenn man Sie durch das eigene Auge sieht – und nicht die ganze Zeit durch die Linse einer Kamera. Wisst Ihr, was ich meine? Anstatt für 10 Bilder vom selben Motiv mehrere Minuten zu vergeuden, versuche ich mittlerweile nur ein Foto zu schießen und dafür ein paar Mal mehr durchzuatmen – und zu genießen. Kamera auf dem Hotelzimmer vergessen? Dadurch gerate ich mittlerweile nicht mehr in Panik. Speichert die Eindrücke in Euren Köpfen ab. Fotos schießen könnt Ihr auch an anderen Tagen. Inszenierte Bilder machen übrigens häufig noch mehr Druck und Stress, das muss im Urlaub nicht sein. Es sei denn, es macht Euch Spaß. Dann: Go for it! 🙂