
Die Sonne brennt auf meiner Nase. Ein Ferrari fährt vor. Dahinter ein Bentley, dicht gefolgt von einem Oldtimer, dessen Name ich erst bei meinem Freund erfragen muss. Spannend ist es hier. Und irgendwie unwirklich. Surreal. Ja, das kleine Café unmittelbar vor dem weltbekannten Casino Monte-Carlo ist der perfekte Ort zum Menschen gucken. Aus dem Bentley steigt ein ungepflegter Mann mit Plauze und einem zerfetzten Shirt. Ich bin erstaunt, nippe an meinem 6-Euro-Cappuchino (autsch!). Weiter geht’s. Ein Fiat 500 hält vor dem Casino. Erhobenen Hauptes steigt ein mondäner Herr mit silbernem Haar und Zigarre zwischen den Zähnen aus dem Kleinwagen. Verqueres, liebenswürdiges Monaco.
Fürstentum Monaco: Letzte Etappe unseres Roadtrips durch Südfrankreich, zweitkleinster Staat der Welt, Charmebolzen und Steuerparadies der Reichen und Schönen. Die Erbmonarchie liegt direkt an der französischen Mittelmeerküste, der Côte d’Azur, nahe der Grenze zu Italien.
Casino Monte-Carlo
Die Spielbank in Monte-Carlo gehört zu den berühmtesten der Welt. Das hübsche Gebäude liegt in Monte-Carlo, einem Stadtteil von Monaco. Direkt vor dem Casino konnte ich im „Café de Paris“ das Flair dieser Stadt vollends genießen. Wer gerne Menschen in fremden Städten beobachtet, und sich von Eindrücken berieseln lässt, ist hier richtig.
Yachthafen
Ein Ausflug zum Yachthafen blieb natürlich nicht aus. In Monaco gibt es mehrere Yachthäfen, der größte Hafen ist jedoch der „Port Hercule„. Er befindet sich entlang der Straße, die durch den jährlichen Formel-1-Grand-Prix weltbekannt ist. Hier kann man zwischen spektakulären Privatjachten hindurch spazieren, und auf Promi-Suche gehen 😉
Rennstrecke
Da mein Freund ein großer Formel 1-Liebhaber ist, sind wir natürlich auch die gesamte Rennstrecke abgegangen – inklusive Tunnel und der heiklen Kurve, kurz hinterm Casino. Spaziert man an der Promenade entlang (in entgegengestzer Richtung zum Yachthafen), wird es zwischendurch richtig idyllisch. Zwischen den vielen Hochhäusern findet Ihr hier und dort einen liebevoll angelegten Garten.
Menton
Nun folgt eine kleine Entdeckung: Menton ist der erste französische Ort nach der italienischen Grenze und damit der östlichste französische Ort an der Côte d’Azur. Auch im Winter ist dieser Ort, der wärmste der Region. Dieses Städtchen vermittelt den Charme vergangener Zeiten. So stelle ich mir das Südfrankreich der 70er-Jahre vor. Wie wir auf Menton gekommen sind? Wie schon zuvor bei Grimaud (bei Saint Tropez) waren wir auf der Suche nach einem bezahlbaren Hotel in Monaco. Da wir keines befunden haben (oh, je!), sind wir ins nah gelegene, nur neun Kilometer entfernte, Menton eingekehrt. Damit haben wir einen Volltreffer gelandet. Direkt an der Strandpromenade liegen pompöse Hotelbauten, die jeweils mit den tollen Aussichten beeindrucken. Im Stadtkern kann man gemütlich schlendern und findet urige Restaurants.
„Le Royal Westminster Hotel“, Menton
Nachdem wir eine Nacht in einem 90er-Jahre-Bau verbracht hatten, konnten wir uns im Le Royal Westminster Hotel in Menton einquartieren. Am Tag zuvor sind wir daran vorbeigelaufen und haben einfach mal frech nachgefragt, ob wir am nächsten Tag einziehen könnten. Zu unserem Glück war noch ein Zimmer frei. Der Meerblick aus unserem Zimmer war der Knaller. Hohe Decken, Kronleuchter, Prinzessinnen-Bett: Ich habe dieses Zimmer sehr gemocht. Modern war es nicht eingerichtet, aber es hat einfach gepasst. Zum Flair von Menton. Das Frühstück haben wir auf der Sonnenterrasse eingenommen. Große Empfehlung!
Meine Lieben, das war es nun mit meiner Roadtrip-Serie. Ich hoffe, sie hat Euch gefallen und ich konnte Euch hilfreiche Tipps geben. Verratet mir doch einmal, wie Ihr Monaco empfunden habt. Ich war gern dort, bin allerdings immer noch etwas zwiegespalten. Ich finde diesen Staat interessant, hübsch, verquer und hier und dort etwas überzogen. Was denkt Ihr?
Alles Liebe,
Michelle
6 Kommentare
Toller Bericht! Ich mag Monaco sehr gerne… finde es hübsch wie gepflegt es ist, was für interessante Leute man beobachten kann und dass die kleine Stadt direkt am Meer liegt. Allerdings bin ich der Meinung dass man hier nicht mehr als 2,3 Tage bleiben muss, da man schnell alles entdeckt hat. Wie ihr das auch gemacht habt mache ich mit meinem Freund diesen Sommer lieber einen Road Trip über die ganze Côte d Azur . nur monaco wäre zu langweilig. 😛
Viele liebe Grüße , Anne-Catherine
http://www.fashcation.com
Dankeschön, liebe Anne-Catherine! Ja, das sehe ich auch so. Es ist hübsch dort, aber zwei Tage reichen aus. Ich wünsche Euch einen wunderschönen Sommer in Frankreich und viel Spaß 🙂
Liebe Grüße
Michelle
Also zu Monaco kann ich nicht soooo viel sagen, da hab´ ich nur mal kurz feingeschnuppert … Aber bei Menton fällt mir gerade etwas ein: Ich habe noch jeweils eine Flasche Creme de Limoncello de Menton und Liqueur de Citron de Menton et Menthe Verte. Seit 2 Jahren warten die schon auf ihre Verkostung … 😉 Ist von http://www.aupaysducitron.fr, die haben mich auch viele ihrer Leckereien probieren lassen. Schon allein das war den Abstecher von Nizza aus wert.
LG, Wolfgang
PS. Und nein, das ist natürlich keine Schleichwerbung… 😉
Ups! feingeschnuppert = reingeschnuppert (da hat die Autokorrektur zugeschlagen) 😉
Hallo Wolfgang,
ja, also Menton ist definitiv einen Besuch wert – auch kulinarisch gesehen 😉
Liebe Grüße
Michelle