Wellenreiten in Andalusien

November 17, 2014 von Michelle - 3 Kommentare

Surfen im November? Na, klar! Was sich nach Frostbeulen anhört, enspricht in Wahrheit einem überraschend warmen Wellenspaß mit Suchtfaktor – und einem gar nicht so schlimmen Schleudertrauma. In Andalusien surfen – ein Erlebnis!

„Ich gegen die Welle – und ich gewinne. Ich gewinne, gewinne, gewinne.“ Mein Mantra flüsterte ich in den ersten Trainingseinheiten ständig vor mich hin. Denn die Wellen waren hoch. Sehr hoch. Riesig. Vor allem für einen Erdnuckel von 1,64 cm wie mich. Der scheinbar unüberwindbare Gegner zwang mich an den ersten Tagen ständig zu Boden. Oder besser: unter Wasser. Darauf sollte man sich als blutiger Anfänger einstellen. Jetzt weiß ich, wie sich meine Klamotten beim Schledergang in der Waschmaschine fühlen müssen. Und, wieviele blaue Flecken man am Körper haben kann.

Got it!

Doch nach den ersten zwei Tagen Waschmaschinen-Feeling gab’s für mich dann auch mal einen Schongang und das Gespür für die Wellen stellte sich ein. Gut für mich. Auf einen Körper voll mit dunklen Flecken hatte ich nun wirklich keine Lust. Zeitgleich steigerte sich auch der Spaßfaktor. Mit jeder erwischten Welle, mit jedem Aufstehen.

Freedom experiences

Wenn man im Line-Up auf die nächste Welle wartet, macht man eine ganz besondere Erfahrung: Ruhe ist nicht gleich Ruhe. Für mich persönlich war dieser Gemütszustand (ich alleine auf dem Surfbrett, und vielleicht mal ein Vogel, der über mich hinweg fliegt) einer, den ich gerne auch zuhause in stressigen Situationen hinaufbeschwören können würde. Einzigartig. Vollkommen.

Rein ins Nass

Die Außentemperatur betrug zirka 18 Grad. Angenehm also! Das Wasser war ziemlich kalt, doch der Neoprenanzug erledigte seine Arbeit zuverlässig und wärmte mich im Wasser sogar (durch die eigene Körpertemperatur erwärmt sich das Wasser im Neo). Am Abend kann es im November jedoch schon schnell kalt werden. Aber mehr als ne dicke Strickjacke habe ich nicht gebraucht.

Vino am Strand - Cheers!

Nach einem anstrengenden Tag auf dem Board und, ja, unter Wasser, hat man sich DEFINITIV eine Siesta verdient. Dazu haben wir uns ein einsames Plätzchen am kilometerlangen Strand von El Palmar gesucht und es uns mit einer Flasche Rosé gemütlich gemacht. In Zweisamkeit einen ereignisreichen Tag Revue passieren lassen, mit einem solchen Ausblick: Gibt’s was Schöneres?

TOLL!

Wenn dann, später am Nachmittag, die Sonne hinter den Wolken verschwindet, wird es auch im Winter unerwartet stimmungsvoll. Das Licht bricht, das Meer wird unruhiger, der Wellengang ungestümer und am Himmel tauchen tolle Farbverläufe auf. Romantisch!

Sunset

Fazit: Surfurlaub. Ein Erlebnis, das ich gerne wiederholen möchte. Und, meine Surfkünste lassen sich natürlich auch noch verbessern 😉

Alles Liebe

Eure Michelle