Ferne Länder, neue Kulturen, weiße Sandstrände und interessante Geschichte. Das Reisen zählt für viele Menschen zu den schönsten Dingen. Viele der besonders schönen Orte, lassen sich nur mit Hilfe eines Fluges von mehreren Stunden erreichen. Für mich kein Problem, denn ich liebe das Fliegen. Fast 50 Prozent der Menschen aber haben leichte bis schwere Flugangst, weshalb die An- und Abreise zum Urlaubsort eine Qual darstellt. Oder noch schlimmer: Wegen Ihrer Flugangst werden sie viele schöne Orte auf dieser Welt niemals zu Gesicht bekommen.
Für diesen Beitrag habe ich meinen Onkel, der Pilot bei der deutschen Lufthansa ist, interviewt. Neben wertvollen Tipps gegen Flugangst gibt es außerdem noch ziemlich interessante und kuriose Geschichten aus dem Flugalltag.
Hand aufs Herz: Wie sieht es bei Euch aus? Habt Ihr Flugangst?
Liebste Grüße,
Flugangst: Was hilft wirklich?
Hier kommt es ganz eindeutig auf den Grad der Flugangst an. In besonders schlimmen Fällen empfiehlt es sich, ein Seminar zu diesem Thema zu buchen. In einem solchen Workshop werden einem beispielsweise alle im Flugzeug auftretenden Geräusche erläutert. Ein Knacken bedeutet absolut nichts Schlimmes. Und wenn man erst die Ursache erklärt bekommen hat, trägt es ganz sicher zur Entspannung bei. Es gibt auch noch weitere Angstbewältigungstechniken, wie Muskelentspannungen und Atemtechniken. All dies kann man erlernen, um unbeschwert fliegen zu können.
Bei leichter Flugangst ist es sehr empfehlenswert, die Stewardess und/oder den Sitznachbarn über diese Tatsache zu informieren. Die Flugbegleiterinnen sind für solche Situationen geschult und können hilfreiche Tipps geben. Und aus dem noch unbekannten Sitznachbarn im Flugzeug kann sich eine Freundschaft oder eine Liebesgeschichte fürs Leben entwickeln. Zumindest in den Hollywood-Filmen hat das immer gut geklappt 😉
Der beste Sitzplatz? Rein statistisch sitzt Ihr über den Tragflächen am sichersten. Nebenbei wackelt es in der Mitte des Flugzeuges auch am wenigsten. Und last but not Least: Wusstet Ihr, dass die Wahrscheinlichkeit, bei einem Flugzeugabsturz ums Leben zu kommen geringer ist, als die Wahrscheinlichkeit beim aus dem Bett fallen zu sterben? Klingt doof, ist aber so!
Flugangst: Was ist nicht zu empfehlen?
Beruhigungstabletten und Unmengen an Alkohol? Davon solltet Ihr unbedingt die Finger lassen. Zwar seid Ihr dann vielleicht nicht mehr Herr Eurer Sinne und könnt die Angst besiegen, aber im Ernstfall wäret Ihr auch absolut unzurechnungsfähig. Wusstet Ihr, dass die Luft im Flugzeug so dünn wie auf der Zugspitze ist? Alkohol wirkt deswegen auch doppelt so schnell wie am Boden.
Bei starker Flugangst solltet Ihr auch darauf verzichten, mit Low-Cost-Airlines zu fliegen. Wieso? Den perfekten Vergleich liefern Discounter-Supermärkte und Fleischpreise. Man zahlt wenig, bekommt dafür aber auch wenig Qualität. Ganz einfach! Genauso ist es bei den sogenannten Billigairlines. Ich gebe es zu (zum Entsetzen meines Onkels!!!), ich fliege auch mit Easyjet und Ryanair, aber glücklicherweise leide ich auch überhaupt nicht unter Flugangst. Moralisch möchte ich da jetzt nicht weiter drauf eingehen, denn da würde ich definitiv den Kürzeren ziehen. Wen dieses Thema interessiert, dem empfehle ich zum Beispiel diesen Artikel (KLICK!)
Fun Facts übers Fliegen
- Laptops und iPads dürfen beim Start und bei der Landung nicht benutzt werden. Klar, das ist nichts Neues. Aber der Grund sind nicht die Strahlungen, sondern ganz einfach die Tatsache, dass sich diese Geräte im Falle einer plötzlichen Bremsung zu gefährlichen Geschossen in der Flugzeugkabine entwickeln können.
- Die Handystrahlung kann tatsächlich die Bordelektronik beeinträchtigen, zumindest wenn hunderte Handys an Bord im regulären Modus genutzt werden würden. Das ist übrigens auch der Grund, weshalb man zum Beispiel keine Elektroautos im Flugzeug fahren lassen dürfte. Dabei wollte ich genau das schon immer mal machen 😉
- Obwohl schon seit Jahren in allen Flugzeugen striktes Rauchverbot herrscht, werden sogar die neuen Flugzeuge noch mit Aschenbechern auf den Toiletten ausgestattet. Der Grund ist wirklich verrückt: Illegale Raucher hätten somit zumindest die Möglichkeit ihre Zigarette dort auszudrücken. Ansonsten könnte es ja passieren, dass sie die Zigarette in den Papierkorb werfen würden und dadurch vielleicht ein Feuer an Bord ausbrechen könnte.
- Der Platz am Gang ist statistisch am unsichersten. Aber auch nur, weil einem dort beim Öffnen der Gepäckfächer die Gepäckstücke der anderen Passagiere auf den Kopf fallen könnten.
3 Gründe, weshalb ich so gerne fliege!
- An erster Stelle steht ganz klar die Vorfreude auf das Reiseziel. Wir können uns so dankbar schätzen, dass wir die Möglichkeit haben, innerhalb von Stunden am anderen Ende unseres Planeten zu landen.
- Man kann die Zeit endlich mal zum Nichtstun nutzen. Stundenlang rumsitzen und Filme gucken. Das mache ich mal an einem Sonntag bei schlechtem Wetter. Aber auch dann nur mit wirklich schlechtem Gewissen. Im Flugzeug braucht man kein schlechtes Gewissen haben, denn man kann ja eh nichts anderes machen 🙂
- Die Aussicht! Ich versuche immer am Fenster zu sitzen. Man kann dort einfach so wundervolle Bilder machen. Egal, ob es rosa Wölkchen, eine mega Metropole oder der schönste Sandstrand von oben ist. Es lohnt sich immer das Handy oder die Kamera parat zu haben.
2 Kommentare
Da meine Cousine schon immer Flugangst hat, macht sie immer Busreisen und liebt es. Eure Fun Facts übers Fliegen werde ich ihr mal weiterleiten. Ob ihr die Tipps weiterhelfen könnten, weiß ich nicht. Aber mit Busreisen hat sie ja eh kein Problem.