Horseback Safari in Südafrika

April 24, 2015 von Sophia - 9 Kommentare
Horseback Safari in Südafrika

Eine Safari auf dem Rücken eines Pferdes: Das klingt nicht nur nach einem Traum, es war für mich tatsächlich die Verwirklichung eines langen Wunsches. Ich reite seit meinem siebten Lebensjahr, habe seit 17 Jahren ein eigenes Pferd und somit schon viele Stunden hoch zu Roß verbracht. Vergeblich warte ich allerdings noch heute darauf, dass mir – im Niendorfer Gehege in Hamburg – ein Löwe oder ein Zebra vors Pferd läuft. Wenn die wilden Tiere schon nicht zu mir kommen, dachte ich mir, muss ich mich wohl auf den Weg zu ihnen begeben…

Urlaub in Südafrika

Grundsätzlich handhabe ich es so: Zieht eine Freundin von mir in ein fernes Land, eine fremde Stadt oder an einen touristischen Hotspot, fackel ich nicht lange und buche einen Flug, ein Zugticket oder setze mich ins Auto. So war es auch damals. Eine liebe Freundin entschied sich dazu, ihren Master in Stellenbosch bei Kapstadt zu machen. Die perfekte Gelegenheit für mich, um mal wieder nach Südafrika zu reisen.

Leider hatte ich damals nur 12 Tage Zeit, weshalb wir uns dafür entschieden, vier Tage in Stellenbosch zu verbringen und dann weiter nach Johannesburg zu fliegen. Mein Tipp, für alle, die zum ersten Mal nach Südafrika fliegen: Ihr solltet ruhig in Kapstadt und auf der Garden Route bleiben. Dort gibt es so viel Schönes zu sehen und die Tour bietet sich perfekt als Einstieg an. Ich hatte all das aber schon einige Jahre zuvor mit meiner Familie bereist. Deshalb entschlossen wir uns dazu, die Umgebung von Johannesburg zu erkunden.

Reisevorbereitungen: Recherche im Internet

Vor jeder Reise verbringe ich Stunden damit, die besten Hotels, Insidertipps und Informationen für das zukünftige Reiseziel im Internet zusammen zu sammeln. Und genau dabei bin ich durch Zufall auf die Erfüllung meines Mädchentraumes gestoßen – eine Horseback Safari! Meine Freundin Insa war (und ist es auch heute leider nicht) keine Reiterin, weshalb es ein wenig Überredungskünste meinerseits benötigte, um sie von dem ziemlich teuren Spaß überzeugen zu können. Aber: Ich habe sie davon überzeugen können.

Horizon Horseback

Etwa zweieinhalb Stunden entfernt vom „OR Tambo International Airport“ in Johannesburg, liegen die „Horizon Horseback Adventures„. Die Anlage ist traumhaft schön, besteht aus mehreren Häusern und Bungalows und liegt direkt an einem kleinen See. Dennoch wollte die Begeisterung nicht sofort auf uns überspringen. Viel zu sehr erinnerte uns alles an einen Urlaub auf dem Ponyhof. Gut, ein Ponyhof in Südafrika. Aber immernoch ein Ponyhof. Nach einem gemeinsamen Mittagessen, bei dem sich natürlich ausschließlich über Pferde unterhalten wurde, bekamen Insa und ich unsere Pferde für die kommenden zwei Tage zugeteilt. Nachdem wir uns umgezogen hatten, unsere Koffer verladen wurden und wir unsere Pferde bestiegen hatten, machten wir uns auf den Weg zu unserem Camp für die kommenden zwei Nächte.

Pool

Mein Pferd für die Safari

Camp Davidson

Nun zur Unterkunft: Wir entschieden uns schon von vornherein für das „Camp Davidson„, welches einige Kilometer entfernt von der eigentlichen Lodge liegt. Das Camp besteht aus vier „Luxury Tents„, dem Hauptzelt, einer kleinen provisorischen Küche, dem Schlafplatz für die Angestellten und einer Weide für die Pferde. Drumherum befand sich NICHTS, nur der afrikanische Bush.

Unser Zelt mit Blick auf den afrikanischen Bush

Eingang zum Zelt

Das Zelt bestand aus einem „Schlafzimmer“ und einem kleinen Freiluft-Badezimmer. Pro Tag hatten wir lediglich 20 Liter für zwei Personen – zum Duschen, Händewaschen und Zähneputzen. Ein sehr wichtiger Aspekt in meinen Augen: Die Toiletten waren ganz normal, wie in einem durchschnittlichen Hotelzimmer 😉 Da es im gesamten Camp keine Elektrizität gab, hatten wir nur einige Solarlampen zur Verfügung. Alles in Allem handelte es sich also schon um ein kleines Abenteuer!

Unerwünschte Mitbewohner gab es auch im Zelt

Täglich wurden wir zu allen drei Mahlzeiten bekocht, welche zusammen mit den anderen Gästen und der Crew eingenommen wurden. Die Preise für das Essen und alle Getränke waren im Preis von 175 Pfund pro Nacht mit inbegriffen.

Das Hauptzelt, in dem täglich gegessen wurde

Mit uns war ein Paar aus Deutschland und eine vierköpfige Familie aus England im Camp. Die Stimmung war sehr nett und harmonisch und am Abend fanden lange Gespräche am Lagerfeuer statt.

Mittagessen mit herrlicher Aussicht

Ausblick von unserem Zelt

Entspannung Pur

Das Reiterlebnis

Um ehrlich zu sein, hatte ich mir unter dem eigentlichen Reiterlebnis etwas mehr vorgestellt. Klar, es waren schöne Ausritte, aber hätte mir jemand erzählt, ich befände mich in Spanien, hätte ich es auch geglaubt. Einzige Ausnahme bildeten die wilden Zebras, die wir gleich an unserem ersten Tag trafen. Ansonsten haben wir leider keine weiteren Tiere (außer Kühe) gesehen. Da war ich schon ein wenig enttäuscht, weil ich mir einfach mehr von der Aktion versprochen hatte. Und wenn man sich die Bewertungen anderer Urlauber auf Tripadvisor durchliest, haben die auch sehr viel mehr Tiere als wir zu Gesicht bekommen. Schade!

Die Pferde auf ihrer Weide

Insi und ich auf unseren Pferden

Nur wir, die Pferde und der afrikanische Bush

Endlich: Wilde Zebras

Die Zebras und ich

Fazit

Alles in allem war es ein wundervolles Erlebnis! Allerdings waren wir sehr froh darüber, dass wir uns für das „Camp Davidson“ entschieden haben, denn die Haupt-Lodge hat uns wirklich nicht so sehr zugesagt. Für Kinder und Familien ist es dort aber sicherlich ideal! Ein bisschen haben wir uns gefühlt wie „Bibi und Tina„, die Ferien auf dem Reiterhof machen. Nur eben in der Erwachsenen-Version, mit leckerem afrikanischen Wein und umgeben vom afrikanischen Bush-Land.

Wir haben uns gefühlt wie "Bibi&Tina"

Wie immer: Falls ihr Fragen habt, schreibt mir gerne (sophia@miss-phiaselle.com).

Alles Liebe

Eure Sophia