5 Tipps für den Gardasee

März 17, 2015 von Michelle - 17 Kommentare

Loslassen. Für mich ist das eine Kunst. Eine Königsdisziplin. Die Gedanken wegsperren. Den Kopf ausschalten. Einfach den Moment genießen und den Alltag vergessen. Zuhause gelingt mir das recht selten. Doch nach unserem Urlaub am Gardasee kam ich zu folgender Erkenntnis: Loslassen ist gar nicht so schwer. Wirklich nicht. Zumindest, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Ist das Wasser ganz nah, bleiben die Gedanken ganz fern.

Nach unserem Verona-Trip fuhren wir weiter in Richtung Gardasee. Unsere Hotelwahl: Das „Val di Sogno“ in Malcesine. Da der Ort am Ostufer des Gardasees liegt, brauchten wir von Verona ca. 50 Minuten – bei schönem Wetter und einer italienischen Kulisse allerdings kein Problem. Was uns dort erwartete? Ein traumhaftes Hotel mit Seeblick, ein mittelalterlicher Ort mit engen Gassen und Kultur, beste italienische Küche, eine idyllische Bergkulisse und: Entspannung, die man nicht lange hinauf beschwören musste, sondern, die sich ganz von allein einstellte.

Da es sich um ein ganz tolles Plätzchen handelt, möchte ich Euch an meinen Erlebnissen teilhaben lassen und weiterführend auch ein paar nützliche Tipps geben.

1. Anreise und Zeitpunkt

Die Anreise per Flugzeug ist die unkomplizierteste. Zumindest für die nicht-bayerischen Bundesbürger unter uns. Der Flughafen: Verona. Ab dort mietet man sich am besten ein Auto und fährt weiter an den Gardasee. So eine kleine Fahrt über italienische Dörfer und Landschaften hat auch etwas Schönes!

Nun ja, um es mal so zu sagen: Largo di Garda, das ist lange kein Geheimtipp mehr. Besonders die Bewohner der deutschen Alpenländer sind auf den Geschmack gekommen, übers Wochenende mal eben an den Gardasee zu fahren. Die Fahrt dauert ja auch bloß ein paar Stündchen. Im August sind Hochfrequenz, Verkehrswahnsinn und Überfüllung angesagt. Das Gedränge kann man jedoch geschickt umgehen, indem man seinen Urlaub bereits im Frühsommer oder Frühherbst plant. Dann ist die Stimmung entspannter, die Preise kleiner, das Wetter gut und man kann die Natur, die kleinen Gassen der verträumten Ortschaften und die Restaurants ohne viel Gedrängel genießen.

2. Malcesine – ein kleiner Ort mit großer Wirkung

Vielseitige Landschaften: Ist der Süden des Gardasees „richtig“ mediterran, fühlt man sich im Norden beinahe noch wie in den Alpen. Denn hier kann man nicht nur das Dolce Vita am Wasser genießen, nein, man kann genauso gut beim Klettern, Radeln und Wandern aktiv werden.

Wir haben uns in dem malerischen Ort „Malcesine“ niedergelassen, ein Ort am Ostufer des Sees, der zu den beliebtesten des Gardasees gehört. Dementsprechend voll ist es dort auch im Hochsommer. Dennoch ist die Atmosphäre entspannt. Im alten Stadtkern bummeln Einheimische und Entdecker durch enge Gassen und überwölbte Durchgänge, trinken Cappuccino am Hafen oder genießen einen Teller Pasta in einem versteckten Lokal. Über dem mittelalterlichen Ortskern thront die beeindruckende Skaligerburg. Südlich vom Hafen führt eine gepflegt angelegte Uferpromenade zur grün bewachsenen Halbinsel „Val di Sogno“, auf der auch unser so geliebtes Hotel liegt.

Blick von der Burg

Uferpromenade Malcesine

3. Hotel „Val di Sogno“

Ein Traum! Das Hotel „Val di Sogno“ liegt auf der gleichnamigen, grün bewachsenen Halbinsel und damit direkt am Gardasee. Es handelt sich um eines der wenigen Häuser, welches einen direkten Seezugang (Strand) hat. Segelboote liegen in der Bucht, nebenan eine kleine Surfschule. Aber: Platz zum Schwimmen bleibt dennoch genug. Entlang der Uferpromenade ist man in ca. 15 Gehminuten im malerischen Ortskern. Demnach liegt das Hotel sehr ruhig und nicht mitten im Stadtkern. Jedes Zimmer punktet mit Seeblick und einer modernen Ausstattung. Es gibt auch einen beheizten Außenpool für alle, die Frostbeulen im See bekommen. Zur Verpflegung: Wir haben die hoteleigene Küche sehr genossen (Halbpension). Das Frühstück gab’s bei gutem Wetter auf der Seeterrasse – stets in Anwesenheit von Luigi, einem Spatz, der uns regelmäßig beim Essen zusah ;). Das Abendessen wurde als Menü serviert und bestand aus drei bis vier Gängen, die man sich individuell zusammenstellen konnte. Hinterher haben wir unsere Flasche Vino mit auf die Terrasse genommen und dort entspannt den Abend ausklingen lassen. Am Wasser. Ganz entspannt.

Aufgepasst: Demnächst werde ich Euch eine detaillierte Review zum Hotel „Val di Sogno“ liefern, weil es uns dort so extrem gut gefallen hat.

Gardasee, Val di Sogno

Unser Zimmerausblick

Sundowner am See

4. Wandern auf dem „Monte Baldo“

Mein Tipp: Unbedingt festes Schuhzeug einpacken. Zumindest, wenn man die wahnsinnig tolle Aussicht vom Gipfel des „Monte Baldo“ bestaunen möchte. Wanderschuhe hatte ich leider nicht im Koffer, weshalb ich – bitte nicht lachen! – barfuß und in meinen Chucks auf den Berg gestiegen bin. Oh, je! Das kann ich Euch nicht empfehlen 😉

Etwa fünf Minuten vom Hafen entfernt fährt eine Seilbahn zum Tratto Spino, einem 1.760 hohen Gipfel des Monte Baldo. Oben angekommen, kann man wandern oder auch aufs Mountainbike steigen. Ich habe sogar einige Paraglider gesehen, die sich wohl vom ein oder anderen Abhang gestürzt haben. Der Blick auf den Gardasee, eingebettet in die Gebirgsketten, ist atemberaubend schön.

Seilbahnstation

Blick auf den Gardasee

5. Küche und Dolce Vita

Die Küche am Gardasee ist so vielseitig wie die Landschaft Italiens. Es gibt drei Regionen: im Norden das Trentino, am Ostufer Venetien und im Westen die Lombardei. In jeder Region setzen die Küchenchefs andere Akzente. Die Gemeinsamkeit? Fischgerichte. Wir befanden uns in der Region „Venetien“. Die Spezialitäten: gegrillter Fisch, Tagliatelle mit Pilzen, Risotto, Polenta und dazu passende, regionale Weine (z.B. Lugana).

Mein Restaurant-Tipp: das Restaurant „Vecchia Malcesine„, inklusive Seeblick. Das Lokal haben wir auf unserer Erkundungstour durch den Ort entdeckt und spontan ausprobiert. Die Antipasti war schön aromatisch, die Pasta fein abgeschmeckt, der Wein auf die Speisen abgestimmt. Top!

Schwimmen im Gardasee

Zum Schluss noch ein paar Fragen an Euch: Schon am ersten Tag sind wir ganz selbstverständlich in den See gehüpft. Es war zwar etwas kalt, aber unbeschreiblich erfrischend! Dabei wurden wir allerdings etwas komisch angeschaut von den anderen Gästen. Schon merkwürdig, denn das Wasser war klasse und glasklar. Vielleicht hatte der Rest Angst vor den kleinen Fischen ;)? Was habt Ihr für Erfahrungen am Gardasee gemacht? Seit Ihr schwimmen gegangen? Ich bin gespannt.

Alles Liebe

Eure Michelle

P.S.: Wir sind jetzt auch auf Bloglovin zu finden. Schaut doch mal vorbei!