Es sind etwa zwei Millionen Deutsche, die jährlich das Land zwischen dem Atlantik und dem Pazifik bereisen. Der Hype um die USA als Reiseland ist ungebremst und auch die Deutschen fliegen gerne über den großen Teich. Dabei ist die sogenannte „Westcoast“ einer der größten Besuchermagneten.
In diesem Post möchte ich Euch die klassischen Ziele eines Roadtrips entlang der Westküste vorstellen und Euch Tipps geben, wie Ihr diese am besten genießen könnt.
San Fransisco
„If you’re going to San Francisco
Be sure to wear some flowers in your hair“
– Auszug aus dem Songtext von Scott McKenzie –
Ja, ich gebe es zu, ich habe keine Blumen im Haar getragen, als ich in San Fransisco war – dafür aber eine Mütze auf dem Kopf. Und das mitten im August! Schuld daran war der kalte Kalifornienstrom, der dafür sorgt, dass die Sommer kühler sind, als in anderen Regionen Kaliforniens. Die wärmsten Monate in San Francisco? September und Oktober. Wobei auch in diesen Monaten das Thermometer selten über 25 Grad klettert. Ich war damals überhaupt nicht darauf vorbereitet, weshalb eine dicke Wollmütze und ein Pullover zu meinen ersten Käufen gehörten. Mein eigentliches Reisegepäck bestand nämlich nur aus Sommerkleidung.
Abgesehen davon, ist die Stadt am Pazifischen Ozean natürlich ein absolutes Must-Do, wenn man die Westküste der USA besucht. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten, wie die Gefängnisinsel Alcatraz, die Golden Gate Bridge, die Painted Ladies, der Fisherman´s Wharf oder Chinatown ziehen die Touristen magisch an. Bei meinem ersten Besuch habe ich mich sehr in die Stadt verliebt, trotz der eisigen Temperaturen. Bei meinem zweiten Besuch habe ich meine Meinung revidiert. Genau erklären kann ich es eigentlich gar nicht, irgendwie erschien mir die Stadt an vielen Ecken sehr heruntergekommen und an jeder Ecke saßen mehrere Bettler.
Dennoch gehört San Francisco für jeden „Ersttäter“ auf jeden Fall zu den Top Reisezielen – und für viele auch zu den absoluten Highlights der Westcoast.
San Diego
Nur einige Kilometer entfernt von der mexikanischen Grenze liegt San Diego, die zweitgrößte Stadt Kaliforniens. In der Pazifik-Metropole herrscht das ganze Jahr ein angenehm mildes Klima, weshalb es ein sehr beliebter Ort von Surfern der ganzen Welt ist. Wegen der unmittelbaren Nähe zu Mexiko, findet man überall in der Stadt mexikanische Einflüsse – ob beim Essen oder in der sogenannten „Old Town“ von San Diego.
Der „San Diego Zoo“ gehört angeblich zu den schönsten Zoos der Welt. Für mich war es leider auch nur ein Gefängnis, in dem zahlreiche Tiere eingesperrt sind. Empfehlen kann ich einen Besuch des Gaslamp Quarters, sowie des Balboa Parks. Das Highlight sind aber die wunderschönen Strände von San Diego. Besonders schön ist der Coronado Beach auf der vorgelagerten Insel „Coronado Island“.
Yosemite Nationalpark
Der Yosemite Nationalpark, der 1984 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt wurde, liegt etwa 300 km östlich von San Fransisco und besticht mit einer atemberaubenden Natur. Dies scheint sich (leider) rumgesprochen zu haben, weshalb es in den Sommermonaten ziemlich voll werden kann. Um Eure Zeit am besten zu nutzen, würde ich eine Übernachtung im Yosemite Valley in Betracht ziehen. Somit spart Ihr Euch einiges an Fahrerei, und, damit verbunden, natürlich auch viel Zeit. Wir haben in einem Zeltcamp geschlafen, dem sogenannten Curry Village. Der Komfort war natürlich nicht mit einem Hotel zu vergleichen, hatte aber den Vorteil, dass wir vor den meisten anderen Touristen im Park waren UND sogar einen Bären im Camp gesehen haben 😉 Im Park kann es nachts aufgrund der Höhenlage ziemlich frisch werden. Das solltet Ihr bedenken, wenn Ihr eine Übernachtung im Zelt plant.
Las Vegas
„What happens in Vegas, stays in Vegas“ – die größte Stadt des Bundesstaates Nevada ist vor allem durch die große Anzahl an Casinos und dem Glücksspiel bekannt. Am Las Vegas Strip reiht sich eine Hotelburg mit Casino an die andere. Aus diesem Grund trägt die Stadt auch den Spitznamen „Entertainment Capital of the World“ , mit dem jährlich etwa 40 Millionen Besucher angelockt werden. An keinem Ort der Welt stehen so teure und aufwendige Hotels bzw. Resorts an einem Fleck – alleine mit dem Erkunden der verschiedenen Themengebiete der Hotels kann man Tage verbringen. Ein Abstecher nach New York, ein Dinner auf dem Eiffelturm oder ein Besuch in Ceasars Palace? All das und noch viel mehr kann man in Las Vegas erleben. Nebebei ist die Stadt für ihr feuchtfröhliches Nachtleben bzw. die legendären Poolpartys bekannt.
All das sind Punkte, die für eine tolle Zeit sprechen können, oder eben auch nicht. Vielen Menschen ist Las Vegas zu künstlich, zu laut und eine Nummer zu schrill. Davon sollte sich jeder selbst ein Bild machen. Mir persönlich hat es dort immer sehr gut gefallen 🙂
Los Angeles
Da ich bereits HIER ausführlich etwas über Los Angeles geschrieben habe, belasse ich es hier nur bei der Erwähnung. Die Stadt gehört auf jeden Fall zu einer Westküsten Rundreise!
Highway 1
Der Highway 1 (auch California State Route) ist eine am Pazifik verlaufenden State Route, an der auch die Städte San Francisco und Los Angeles liegen. Die 740 km zwischen San Francisco und Los Angeles sollten am besten von Norden nach Süden gefahren werden, damit man problemlos an den einzelnen Viewpoints halten kann. Für viele Touristen ist diese Küstenstraße einer der Hauptgründe für eine Reise an die Westküste. Interessante Etappenziele: Carmel by the Sea, Morro Bay oder Santa Barbara.
Death Valley
Der Death Valley Nationalpark wird auch als „Tal des Todes“ bezeichnet – nicht ohne Grund! Die Lage in der Mojave-Wüste macht den Nationalpark zum trockensten in den USA und nebenbei zu einer der heißesten Gegenden Amerikas. Frühes Aufstehen ist Pflicht, wenn Ihr das Death Valley im Sommer besuchen wollt. Am besten solltet Ihr zu Sonnenaufgang im Park sein. Ein netter Spot zum Sunrise sind die Mesquite Sand Dunes. Anschließend solltet Ihr noch dem Badwater Basin, dem 85,5 Meter unter dem Meeresspiegel liegenden und tiefsten Punkt der USA, einen Besuch abstatten. Mehr Zeit würde ich dem Tal des Todes nicht widmen, außer man ist vielleicht zu einer kühleren Jahreszeit dort.
Wichtig: Tankt unbedingt VOR dem Nationalpark Euren Mietwagen voll, denn im Tal gibt es nur eine Tankstelle, die natürlich viel teurer ist als andere – Monopolstellung und so 😉
Grand Canyon
Der Gand Canyon Nationalpark gehört zu den größten Naturschauspielen der Welt, weshalb er jährlich von mehr als fünf Millionen Menschen besucht wird. Und, um ehrlich zu sein, ist genau das der Grund, weshalb mich dieser Ort nicht so sehr fasziniert hat. Gerade im Vergleich zu anderen Nationalparks trifft man hier auf Menschenmassen – dabei lässt sich die Natur nur schwer genießen. Trotzdem sollte man dem Grand Canyon natürlich einen Besuch abstatten, denn vielleicht empfindet Ihr es ja ganz anders als ich 😉
Weitere Highlights
Viele meiner persönlichen Highlights befanden sich ein wenig abseits der klassischen Reiserouten. Welche Ziele dies sind, werde ich Euch kommende Woche im zweiten Teil verraten.
Bis dahin wünsche ich Euch eine tolle Woche.
Herzliche Grüße
Sophia
21 Kommentare
Dieser tolle Blogpost erinnert mich so sehr an meinem Roadtrip 2013 entlang der Westküste der USA und ich kann mit gutem Gewissen sagen, dass es eine der Besten Zeiten meines Lebens war. Die Erfahrung mit den eher kälteren Temperaturen und herunter gekommenen Gegenden in San Fransisco mussten wir damals leider auch machen, weshalb die Stadt auch bei mir nicht so einen mega postiven Eindruck hinterlassen hat.
Las Vegas, den Highway Nr. 1, Yosemite Nationalpark, Grand Canyon und Los Angeles haben wir geliebt und würden die Reise jederzeit wieder machen.
Liebe Grüße
Luise | http://www.just-myself.com
Liebe Luise,
lustig dass du es mit San Francisco ähnlich empfunden hast. Ich dachte ich stehe mit meiner Meinung ziemlich alleine da 😉
Ich muss auch sagen, dass es eine meiner besten Reisen bislang war. Die Natur ist einfach beeindruckend und es gibt einfach so viel zu entdecken!!
Viele Grüße
Sophia
Oh mein Gott, wie schön! Das macht Lust auf mehr. Freue mich auf deinen Post, nächste Woche.
http://www.champagne-attitude.com
Danke liebe Jule!! Nächste Woche geht’s etwas mehr in die Natur 😉
Liebe Grüße
Sophia
Liebe Sophia,
das mit San Francisco sehe ich eigentlich auch so. Ich gebe Los Angeles auch den Vorzug. Obwohl sich hier ja die Meinungen massiv teilen.
Unsere Reiseagentin hat damals total von San Francisco geschwärmt und als ich dann dort angekommen bin, war ich mittelmäßig enttäuscht. Na ja, trotz allem gibt es einige sehr schöne Highlights in und um San Francisco.
Deine Bilder sind total schön geworden und jetzt freue ich mich noch um einiges mehr auf unseren Westküsten Aufenthalt. Am schönsten finde ich das Foto, wo du auf einem Schiff stehst und die G.G.B. hinter dir steht.
Ich habe zwar ein paar andere Reiseziele ins Auge gefaßt, aber L.A. ist auf jeden Fall auch dabei.
Viele liebe Grüße
Jasmin
Liebe Jasmin,
Du hast absolut Recht – die einen lieben San Francisco und hassen Los Angeles, andere präferieren L.A. Geschmäcker sind ja ein Glück verschieden 😉
Bin schon gespannt welche Ziele ihr ansteuern werdet, vielleicht greife ich ja welche in meinem nächsten Post auf 🙂
Herzliche Grüße
Sophia
Total tolle Bilder 🙂 Da möchte ich gleich in Flugzeug steigen und losfliegen.
VG
Charlotte
Vielen lieben Dank 🙂
Ja mich plagt aktuell auch schon wieder sehr dolles Fernweh.
Liebe Grüße
Sophia
Ach was für ein schöner Post! Da sind tolle Tips dabei 🙂 Sowohl San Diego als auch Yosemite hätte ich auch gerne gesehen. Für San Diego hatten wir nicht genug Zeit, dachten wir, und der Yosemite Park war dann leider wegen heftiger Schneefällt geschlossen als wir da waren. Hätten also San Diego machen können. Haha 😀
Liebe Kia,
ja wenn man nicht unbedingt im Hochsommer in den Yosemite fährt, kann man tatsächlich mit Schnee überrascht werden. Der Park liegt einfach zu hoch 😉
Aber das tolle ist: So musst du noch mal wieder kommen – man sollte sich ja schließlich immer noch Ziele für eine nächste Reise beibehalten.
Liebe Grüße
Sophia
Absolut toller Artikel! Zwar habe ich selbst schon einige Westküsten-Städte besucht, aber von einem typischen Roadtrip träume ich auch noch. Die Bilder sind super und machen Lust darauf, sofort loszudüsen. 🙂 Besonders das Death Valley sieht faszinierend aus.
Liebe Grüße,
Janina
Liebe Janina,
vielen Dank für Dein liebes Feedback. Ja ein Roadtrip an der Westcoast ist wirklich ein Traum! Viele liebe Grüße
Ich bin gerade durch Zufall auf deine Seite gestoßen und musste diesen Artikel natürlich gleich lesen – ich bin selbst vor kurzem von einem Westküsten Trip nach Hause gekommen. Ich dachte, ich bin die einzige Person, die von San Francisco nicht so begeistert war (okay, mein Freund war es auch nicht)! Mir ist die Stadt auf ganz schön runtergekommen vorgekommen, extrem viele Obdachlose und auch sonst war ich eher wenig begeistert…wir sind auch den Highway 1 runter gefahren und haben mittendrin im Limekiln State Park gezeltet – das war definitiv das Highlight des Trips! Alles Liebe, Kat
Liebe Kat,
vielen Dank für Dein liebes Feedback. Es scheint wirklich mehrere Leute zu geben, die es mit San Francisco ganz genauso sehen wie wir. Ansonsten ist die Westküste aber wirklich einfach nur wundervoll. Liebste Grüße,
Sophia
Hallihallo 🙂
Toller Beitrag! Sofort musste ich an unseren USA-Trip 2014 denken. Auch wir kamen in San Francisco an mit einer einzigen langen Hose und einem Pullover. Natürlich denkt man sofort an 30 Grad wenn man Kalifornien hört – San Francisco ist da leider eine Ausnahme 😀
Liebe Grüße
Kathi
Liebe Kathi,
ja das war wirklich ein Schock – und das im August 😉
Beim zweiten Besuch sah es dann aber ein Glück etwas anders aus und wir hatten über 20 Grad!
Liebste Grüße
Sophia