Bereits seit zwei Jahren wollte ich mit meiner Freundin Bahar nach Istanbul fliegen. Ein paar Tage ohne Kinder und einfach mal wieder ein richtiges Mädels-Wochenende verleben. Dann kam Corona und unsere Pläne mussten vorerst auf Eis gelegt werden. Im Juni diesen Jahres haben wir es dann endlich geschafft und haben ein Wochenende in Istanbul verbracht. In diesem Beitrag verrate ich Euch meine besten Istanbul Tipps.
Wart Ihr schon in Istanbul? Wie hat es Euch gefallen?
Alles Liebe, Sophia
72 Stunden in Istanbul: Allgemeine Tipps
Auch wenn die türkische Mega Metropole Istanbul knapp 16 Millionen Einwohner hat fand ich es vor Ort super gut organisiert. Insbesondere die öffentlichen Verkehrsmittel haben mich total begeistert und sind sauber, modern und bringen Dich schnell von A nach B. Ähnlich wie die Oyster Card in London gibt es die „Istanbul Card„, auf die Ihr Euch Geld laden könnt und dieses wird Euch dann pro Strecke abgebucht. Die Preise sind im Vergleich zu den öffentlichen Verkehrsmitteln in Deutschland sehr günstig.
Taxifahren in Istanbul kann manchmal etwas tricky sein, denn hier ist nicht der Kunde König, sondern der Taxifahrer 😉 Klingt komisch, macht aber Sinn. Auf manchen Strecken staut es sich so extrem, dass die Taxifahrer einfach ablehnen. Da Taxifahren extrem billig ist in Istanbul lohnt es sich einfach nicht, wenn das Taxi lange im Stau steht.
Wenn Ihr Geld mit Eurer Kreditkarte am Automaten abheben wollt, dann checkt unbedingt im Vorhinein die Gebühren für die Bargeldauszahlung. Diese variieren nämlich sehr stark von Bank zu Bank. Man kann aber eigentlich fast überall auch mit Kreditkarte zahlen.
Positiv überrascht war ich auch vom Flughafen in Istanbul. Der im Oktober 2018 eröffnete „Istanbul Airport“ ist vermutlich der modernste Flughafen, den ich je gesehen habe. Dagegen ist unser deutscher Hauptstadt-Flughafen BER eine echte Witzveranstaltung. Die Fahrt mit dem Taxi zwischen Flughafen und Innenstadt (Galata Tower) hat uns etwa 30 Euro gekostet. Die Fahrt ist jedoch ziemlich lang, ca. 45 Minuten.
Corona war bei unserer Reise im Juni 2022 absolut kein Thema mehr. Nicht mal auf dem Flug von Hamburg nach Istanbul musste man eine Maske tragen. Auch sonst gab es keinerlei Corona-Maßnahmen vor Ort.
Mich hat Istanbul absolut begeistert. Auch wenn ich im Vorfeld viel Positives gehört habe, habe ich damit gar nicht unbedingt gerechnet. Es gab keine Situation, in der ich mich jemals unwohl gefühlt habe. Die Türken sind so nette und hilfsbereite Menschen und wahnsinnig gastfreundlich. Mein riesiger Pluspunkt war natürlich, dass ich mit meiner türkischen Freundin vor Ort war. Sie spricht fließend türkisch und hat uns perfekt durch die Stadt geführt. Sowieso ist Istanbul das perfekte Ziel für einen Trip unter Mädels. Man kann dort nämlich auch ziemlich gut shoppen. Oder einfach durch die Straßen bummeln und in den vielen Cafés einkehren.
Ach und was ebenfalls für einen Besuch in Istanbul spricht (zumindest gerade jetzt Sommer 2022) ist die Tatsache, dass der aktuelle Wechselkurs sehr günstig ist. Selbst die besten und teuersten Restaurants in Istanbul kosten deutlich weniger als Restaurants in Deutschland oder in anderen Urlaubsländern. Da macht Essen gehen gleich noch mehr Spaß 😉
Die beste Unterkunft in Istanbul
Passend zu dieser mega Metropole ist auch die Auswahl an Unterkünften in Istanbul gigantisch. Da ist es gar nicht so leicht, den Dschungel an Optionen zu durchblicken. Wir haben schnell entschieden, dass wir in der Nähe des Taksim Platzes wohnen wollen, um eine perfekte Ausgangslage für alle Aktivitäten zu haben. Da wir nicht allzu viel Zeit im Hotel verbringen wollten sollte der Preis ebenfalls attraktiv sein. Wichtig war uns da nur, dass das Zimmer sauber ist und ansprechend aussieht. Unsere Wahl ist auf das The Story Hotel Pera gefallen.
Es handelt sich um ein kleines Boutique Hotel, das durch seine ausgezeichnete Lage punktet. Das Zimmer war für unsere Zwecke absolut ausreichend und von unserem Fenster aus konnten wir sogar den Bosporus sehen. Durch die Lage mitten im Zentrum ist es nachts natürlich nicht super ruhig. Das Hotel hat hier aber bereits vorgebeugt, denn auf dem Nachttisch lagen Ohropax. Damit konnten wir wunderbar schlafen. Großes Lob auch an das tolle Personal im Hotel. Man hat uns bei allen Anliegen mit Rat und Tat zur Seite gestanden.
Die besten Rooftops in Istanbul
In Istanbul habt Ihr die Chance, den Ausblick auf die Stadt von unzähligen Rooftops zu genießen. Auch hier heißt es wieder: „wer die Wahl hat, hat die Qual“. Damit Ihr gleich die richtigen Anlaufstellen für den besten Blick auf Istanbul habt, verrate ich Euch jetzt die Top 3 Rooftops in Istanbul.
Seven Hills Restaurant
Vom Seven Hills Restaurant habt Ihr einen grandiosen Ausblick auf die Hagia Sophia. Wir hatten dort eigentlich einen Tisch zum Frühstück reserviert. Es handelt sich bei dem Restaurant leider um Massenabfertigung für Touristen, weshalb wir dort kurzerhand nichts gegessen haben. Aber der Ausblick lohnt sich sehr 🙂
Monkeyistanbul
Im Monkeyistanbul bekommt Ihr Drinks gepaart mit einem grandiosen Ausblick auf die Skyline von Istanbul. Es handelt sich um eine relativ kleine Open-Air Bar inklusive DJ. Der Clou am Monkeyistanbul: Ihr könnt von dort perfekt den Sonnenuntergang beobachten. Dazu waren wir leider ein bisschen spät, aber auch bei Dunkelheit ist die Aussicht wirklich sehr toll.
16 ROOf Terrace Bar
Die 16 ROOF Terrace Bar gehört wohl zu den spektakulärsten Dachterrassen in Istanbul. Die Bar befindet sich auf dem 5-Sterne-Hotel „Swissotel The Bosphorus“. Wir waren dort am zweiten Abend zum Abendessen und können es sehr empfehlen. Die Drinks waren ausgezeichnet, dazu spielt ein DJ und der Ausblick ist einmalig. Hinzu kommt, dass Ihr dort ganz wunderbar Leute beobachten könnt. Ein rundum gelungener Abend 😉
Die besten Istanbul Tipps: Food Guide
Meine größte Vorfreude galt eigentlich dem türkischen Essen. Jeder der bereits in der Türkei gewesen ist weiß ja, dass Döner und Co eher eine deutsch-türkische Erfindung sind und traditionelles türkisches Essen deutlich mehr bereit hält. Wir haben wirklich ausgesprochen gut gegessen und insbesondere das türkische Frühstück ist ein Highlight. Aber auch sehr reichhaltig 😉
Im Folgenden stelle ich Euch die Restaurants vor, die uns in Istanbul besonders gut gefallen haben.
Primi Balat
Beim Restaurant Primi handelt es sich zwar eigentlich um ein italienisches Restaurant, aber dennoch bekommt Ihr dort ein vorzügliches türkisches Frühstück. Es befindet sich im angesagten Viertel Balat und der Service war ebenfalls top!
Yeni Lokanta
An unserem ersten Abend haben wir gleich ein kulinarisches Highlight erleben dürfen. Im Yeni Lokanta (das zufälligerweise direkt neben unserem Hotel lag) bekommt Ihr türkische Küche mit einem modernen Twist. Das Essen war sensationell und auch das Ambiente hat uns sehr gefallen.
Viyana Kahvesi
Nach all dem deftigen Essen muss es auch mal etwas Süßes sein. Im Viyana Kahvesi (es gibt mehrere Niederlassungen) bekommt Ihr den legendären San Sebastian Kuchen. Dabei handelt es sich um Käsekuchen mit Schokosauce. Ziemlich pervers, aber auch ziemlich lecker. Eine Kalorienbombe, die sich lohnt 😉
Die besten Sehenswürdigkeiten in Istanbul
In Istanbul wimmelt es nur von Sehenswürdigkeiten. Bevor ich jedoch von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit und danach ins Museum tingel, bevorzuge ich es, eine Stadt zu Fuß zu erkunden. Natürlich darf zwischendurch auch mal eine Attraktion besichtigt werden, aber viel lieber lasse ich mich durch eine fremde Stadt treiben und lerne sie dabei kennen.
Ein Besuch bei meiner Namensvetterin „Hagia Sophia“ durfte aber natürlich nicht fehlen. Wir waren am Freitag Vormittag dort – im Nachhinein nicht sehr clever geplant von uns. Der Freitag ist im Islam wie unser Sonntag und die Muslime gehen am Mittag gemeinschaftlich zum Gebet. So natürlich auch in der Hagia Sophia. In dieser Zeit dürfen keine Touristen in die Moschee und dementsprechend bilden sich lange Schlangen vor der Moschee. Der Eintritt in die „Heilige Sophia“ ist für Jedermann kostenfrei, dennoch empfehle ich Euch einen Guide zu buchen. Erstens erzählt Euch dieser viele interessante Infos über die Geschichte und zweitens kann er Euch an den Touristenmassen vorbei ins Innere bringen. Der Guide nimmt 50 Euro für die Führung (Stand Juni 2022). Wir haben uns mit 4 Amerikanern zusammengetan und pro Person 10 Euro bezahlt. Eine super Investition!
Direkt gegenüber von der Hagia Sophia befindet sich die „Sultan-Ahmed-Moschee“ oder auch Blaue Moschee. Auch hier war gerade Gebetszeit, weshalb es nur bei einem Anblick von Außen geblieben ist. Aber auch dieser ist sehr imposant 😉 Danach sind wir noch durch die Gartenanlage des Topkapi-Palast geschlendert.
Der „Grand Bazaar“ gehört auch zu den Top Sehenswürdigkeiten in Istanbul. Es macht definitiv Spaß, durch die engen Gassen und Läden zu schlendern, allerdings würde ich Euch eher dazu raten, auf einem kleineren Bazaar einzukaufen. Im Nachhinein habe ich mich nämlich geärgert, dort Gewürze, Tee & Co. gekauft zu haben, denn auf einem kleineren Bazaar am kommenden Tag waren die Preise deutlich günstiger. Dort zahlt Ihr keinen Touristen-Aufschlag und könnt richtige Schnäppchen machen.
Eine Fahrt auf dem Bosporus darf bei einem Besuch in Istanbul ebenfalls nicht fehlen. Ihr könnt dazu entweder eine klassische touristische Bootstour buchen oder mit der öffentlichen Fähre von Europa nach Asien fahren. Umgerechnet kostet die Fahrt zwischen den Kontinenten knapp einen Euro und beschert Euch 30 Minuten lang spektakuläre Ausblicke auf die Skyline von Istanbul. Im Asiatischen Teil von Istanbul steigt Ihr an der Station „Kadiköy“ aus.
Der Stadtteil „Balat“ ist meiner Meinung nach unbedingt einen Besuch wert. Das Viertel lebt von seinen schmalen kopfsteingepflasterten Straßen und den bunten Häusern. Dazu reihen sich hippe Cafés, individuelle Shops und Street Art. Uns hat es dort richtig gut gefallen. Allerdings war es nicht so einfach, den Stadtteil zu finden. Am besten lasst Ihr Euch von einem Taxifahrer dorthin bringen. An einigen Ecken hat es mich ein bisschen an San Francisco erinnert.